03.10.2024

Der Tag der Deutschen Einheit ist vielleicht der richtige Moment, auch einmal auf die politischen Termine aufmerksam zu machen, die ich im Laufe der letzten Woche wahrgenommen habe.

Bei meinen Gesprächen mit den Paritätern in Witten und auch der AWO-Geschäftsführung in Gevelsberg wurde von beiden Organisationen deutlich gemacht, was für einen sozialen Kahlschlag der Haushaltsentwurf der Landesregierung auch in unserer Stadt bedeuten würde. Beratungs- und Hilfsangebote für Menschen in den unterschiedlichsten Notlagen würden in ihrer Existenz gefährdet! Wir reden hier nicht davon, dass das Angebot ausgedünnt werden müsste oder hier und da mal eine Personalstelle wegfallen muss…Es stehen gerade etliche Träger solcher Beratungsangebote vor dem Aus, da die Finanzierung schlicht eingestellt wird. Andere haben ihre Arbeit bereits einstellen müssen, da die chronische Unterfinanzierung alle Ressourcen aufgebraucht hat und es keine Unterstützung mehr gibt! Das ist ein Skandal, der in der Öffentlichkeit bis heute viel zu wenig wahrgenommen wird. Im letzten Oktober haben über 20.000 Menschen aus allen Bereichen der sozialen Arbeit in Düsseldorf vor dem Landtag protestiert. Ein massives Zeichen der Beschäftigten, das aber von den politischen Entscheidungsträgern schlicht ignoriert wurde. 

Mein Blog soll kein politischer Blog sein, er soll Ihnen und Euch allen die Chance geben, mich kennen zu lernen. Ich bin aber eben auch ein politischer Mensch, daher wird es auch regelmäßig ein Wort von mir zu aktuellen politischen Themen geben. Und dieses Thema treibt mich wirklich um. Weil es deutlich macht, wie wenig Wertschätzung soziale Arbeit in unserem Land erfährt! Obwohl wir einen dramatischen Fachkräftemangel haben! Wir brauchen mehr Menschen in den Kitas? In den Pflegeheimen? In den Beratungsstellen? 

Dann sind gerechte Entlohnung UND gut ausgestattete, sichere Arbeitsplätze eine Grundvoraussetzung! 

Das gilt natürlich auch in Hattingen. Meine Ziele dazu werde ich in den kommenden Monaten aufzeigen.

Umso mehr freue ich mich, wenn in herausfordernden Zeiten – und die haben wir gerade absolut – Menschen ehrenamtlich engagiert sind, um das Leben anderer ein Stück leichter oder besser zu machen! Ausdrücklich nicht in Konkurrenz zu den hauptamtlich Beschäftigten, das will ich klar sagen. Sondern immer als Ergänzung. Und diese Ergänzung ist wertvoll und wichtig.

Darum war die Ausstellungseröffnung ‚Angekommen‘ in der Stadtbibliothek für mich ein echtes Highlight! Teilnehmende des Internationalen Frauencafés im Holschentor, allesamt mit Migrationserfahrungen, berichten in dieser Ausstellung über ihren Weg in unsere Gesellschaft, ihre Erwerbsbiographien, ihre Hürden, aber auch ihre genutzten Chancen. Begleitet von Hattingerinnen, die ein offenes Ohr hatten und auch eine helfende Hand gereicht haben. 

So wie es auch die Mitwirkenden der Ausstellung tun, die zeitgleich im Rathaus eröffnet wurde. Hier zeigen Hattingerinnen und Hattinger Haltung, wenn es um unsere Demokratie geht. Das Bündnis ‚Hattingen für Vielfalt und Demokratie‘ eröffnete eine Fotoausstellung, mit der sich zahlreiche Hattinger Vereine, Firmen und Organisationen mit der Hattinger Erklärung solidarisieren und dies fotografisch dokumentieren.

Gegen den erbärmlichen Populismus und die Ausgrenzung von Menschen, die bei uns Zuflucht vor Krieg und Terror suchen!

Keinen Millimeter nach rechts!